Fotoshooting Biker und Motorrad – Portraits an Lost Places

Lost Places – Verlassene Häuser, verfallene Industriegelände, geschichtsträchtige und verwucherte Orte. Ich wollte ein Fotoshooting der ganz besonderen Art: Ein Portraitshooting mit einer Motorradfahrerin an versteckten Plätzen in Nürnberg. Doch wo gibt es solche „geheimen“ Orte? Findet man sie? Und wenn ja, sind sie zugänglich oder versperrt? Ist es überhaupt ratsam, solch verfallene Grundstücke zu betreten?

Recherche nach Lost Places in Nürnberg

Speist man Google einfach mit den Suchbegriffen „Lost Places Nürnberg“ kommen allerhand Zeitungsartikel und Berichte zum Vorschein. Leider sind die meisten dieser Artikel schon einige Jahre alt und beeindruckende, perfekt für ein Portraitshooting geeignete Orte wie der Nürnberger Rangierbahnhof wurden entweder in den letzten Jahren abgerissen oder so verriegelt, dass man die Gelände heute nicht mehr betreten kann.
Leider findet man kaum Informationen im Netz, ob ein soeben recherchierter Ort in der Realität noch existiert oder abgesperrt wurde. Weder in der Suchmaschine noch in Foren für Fotografen. Letztere haben oft Diskussionen über die sog. „Lost Places“ unterbunden, da die baufälligen Gebäude mit bröckelndem Mauerwerk große Gefahren beherbergen können.
Da hilft also nur eins: Fotoequipment und Liste mit recherchierten Adressen einpacken und mit dem Model vor Ort die möglichen Foto-Locations prüfen.

Fotoshooting mit dem Motorrad am ersten Lost Place

Von vielen Locations, die ich im Vorfeld recherchiert hatte, fand ich jene Lost Places mit geschichtsträchtiger Vergangenheit am spannendsten. Nun, da gibt es in Nürnberg ja so einiges zu erzählen! Mancherorts findet man sogar aufgestellte Geschichtstafeln mit Informationen und Bildern, wie die Gelände früher genutzt wurden und ausgesehen hatten.
Sehr spannend hätte ich einen alten stillgelegten Bahnhof in Nürnbergs Süden gefunden, zwar mit einer sehr düsteren Vergangenheit behaftet, doch gerade solche Plätze können mit der richtigen Lichtstimmung Geschichten erzählen – Storytelling par excellence.
Zwar hinderten uns große Bauzäune daran, die zugewucherten Treppen hinaufzukommen, doch entdeckten wir dort die dunkle Unterführung des alten Bahnhofs, wo sich Sprayer ausgetobt und unglaubliche Graffiti Arts hinterlassen haben. Hier war auch der Zugang für uns mit dem Motorrad leicht gemacht, da heute noch ein Fuß- und Radweg vorhanden ist. Dank meines professionellen Aufsteckblitzes und mittels meines sehr lichtstarken Weitwinkelobjektivs konnte ich die junge Motorradfahrerin und ihr Bike in den einzelnen Fotos hervorheben, sodass sie sich vor den Graffitis zwar abheben aber dennoch ein stimmiges Gesamtportrait in der einsamen Unterführung ergeben.

 

Bikergirl – Portraits bei Sonnenuntergang am zweiten Lost Place

Bei unserer weiteren Erkundungtour durch das südliche Nürnberg stießen wir mehrmals an Zäune und Absperrungen, jedoch entdeckten wir auch für unseren zweiten Fotospot eine verlassene Location neben dem eigentlichen Lost Place. Entlang eines ungepflegten Fußwegs befanden sich über eine weite Strecke oberirdische Rohre (natürlich mit Graffiti beschmiert). Mittlerweile war es schon spät am Abend und die Sonne war kurz davor, hinter den Bäumen zu verschwinden und strahlte nur noch vereinzelt durch Lücken in den belaubten Ästen hindurch.
Hier kam mir mein Teleobjektiv zu Hilfe, das dank seines herausragenden Gegenlichtverhaltens selbst aus den letzten Sonnenstrahlen noch tolle Lichtreflexe zaubern konnte. Indem wir die rostigen Rohre als unsere Requisiten prominent in den Bildern platzierten, entstanden Portraits mit einer ganz besonderen Ausstrahlung der Bikerin. Vereinzelt setzten wir bei diesen Portraitaufnahmen auch ihr Motorrad neben den Rohren in Szene.

 

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